Auch die Stadtwerke Schwedt müssen den aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt Rechnung tragen. Für die überwiegende Zahl der Kunden des kommunalen Versorgers steigen die Strompreise um rund 20 % gegenüber dem seit Juli 2022 geltenden Preis bzw. um rund 10 % im Vergleich zu 2021. Lediglich die Kunden, die im Rahmen der Ersatz- und Grundversorgung beliefert werden, müssen mit höheren Preisen rechnen. Denn diese orientieren sich an den aktuellen höheren Börsenpreisen.

Aufgrund der angespannten politischen Lage in Europa ist das Preisniveau auf dem Energiemarkt weiterhin sehr hoch. Die Beschaffungskosten für Strom haben sich gegenüber den Preisen für 2022 im Durchschnitt nahezu verdoppelt. Hinzu kommen Änderungen staatlicher Abgaben und Umlagen sowie der regulierten Netzentgelte zum Jahreswechsel. „Die Summe dieser Umstände macht es uns leider nicht möglich, die Strompreise auf dem bisherigen Niveau zu halten“, erklärt Dirk Sasson, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwedt.

Den Wegfall der EEG-Umlage (-3,72 ct/kWh netto) hatten die Stadtwerke Schwedt bereits seit dem 1. Juli 2022 im Preis berücksichtigt. Zudem wird der Versorger die von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungen (Strompreisbremse) 1:1 an betroffene Kunden weitergeben, sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen final geklärt sind.

Für Bestandskunden aus Schwedt, die Strom von den Stadtwerken Schwedt beziehen, erhöht sich der Arbeitspreis zum 1. Januar 2023 um brutto 7,16 Cent pro Kilowattstunde (netto 6,02 ct/kWh) gegenüber dem 1.7.2022. Im Sonderprodukt der Stadtwerke SDT S-BASIS zahlen Kunden ab 1. Januar 2023 einen Brutto-Arbeitspreis von 33,22 Cent pro Kilowattstunde statt bisher 26,06 ct/kWh (Stand 1.7.2022) bzw. 30,49 ct/kWh im ersten Halbjahr 2022.

Damit bleiben diese Preise dank umsichtiger Beschaffungsstrategie deutlich unter der von der Bundesregierung vorgeschlagenen Deckelung von 40 Cent pro Kilowattstunde. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Stromverbrauch von 2.500 kWh pro Jahr muss somit mit einer Mehrbelastung von rund 6 Euro pro Monat gegenüber 2021 rechnen.

Aufgrund der erheblich gestiegenen Netzentgelte außerhalb des „hauseigenen“ Stromnetzes ergibt sich für Stadtwerke-Kunden in fremden Netzen (Regio-Produkte) eine Erhöhung des Arbeitspreises um brutto 9,54 Cent pro Kilowattstunde (netto 8,02 ct/kWh), gegenüber dem gesunkenen Preis vom 1.7.2022. Dies gilt auch in den Gebieten von Schwedt, in denen e.dis der Netzeigentümer ist, in aller Regel die neuen Ortsteile. „Leider besteht mit der Eingemeindung der neuen Ortsteile kein Automatismus für die Energienetze. Diese verbleiben bis zum Ende des sogenannten Konzessionsvertrages beim alten Eigentümer“, so Dirk Sasson. Für alle Stromkunden – auch die, die im Rahmen der Grundversorgung Strom von den Schwedter Stadtwerken beziehen – konnte der Grundpreis erfreulicherweise konstant gehalten werden.

„Trotz des gleichbleibenden Grundpreises ist es aktuell der Bereich Grundversorgung, der uns Sorgen bereitet“, sagt Dirk Sasson. In der Grundversorgung landet üblicherweise, wer neu ins Netzgebiet zieht oder aber – und das ist derzeit eine beunruhigende Entwicklung – wer von seinem bisherigen Versorger gekündigt wird. Grundversorger ist, wer die meisten Kunden im Netzgebiet versorgt (Stadtwerke Schwedt hat einen Kundenanteil von über 90 %). Er ist – bis auf wenige Ausnahmen – verpflichtet, die Versorgung dieser Nutzer mit Strom sicherzustellen.

Viele Stromanbieter nehmen aktuell keine neuen Kunden auf, der übliche rasche Wechsel aus der teureren Grundversorgung zum neuen Versorger ist nicht möglich. „Die für uns nur schwer planbaren Strommengen für die Grundversorgung müssen wir kurzfristig am Strommarkt einkaufen. Das ist unter den aktuell sehr volatilen Marktbedingungen mit deutlich höheren Risiken verbunden. Hier müssen wir den Preis leider spürbarer anheben, um Marktpreisrisiken abzufedern“, erklärt Sasson. Haushaltskunden in der Grundversorgung müssen mit Jahresbeginn mit einem Brutto-Arbeitspreis von 46,30 Cent pro Kilowattstunde (netto 38,91 ct/kWh) rechnen, Gewerbekunden netto sogar mit einem Cent mehr. „Den Bestandskunden, die aktuell noch im Rahmen der Grundversorgung beliefert werden, empfehlen wir unbedingt einen Wechsel in den nächsten Tagen in unsere Sonderprodukte, wie zum Beispiel SDT S-Basis oder SDT S-Natur“, betont Sasson abschließend.

Alle Kunden erhalten in den nächsten Tagen über individuelle Schreiben die angekündigte vertragliche Preisanpassung. Die neuen Abschläge für 2023 werden im Rahmen der Energieabrechnung 2022 im Januar 2023 anhand der neuen Preise und ihrer individuellen Jahresprognose automatisch ermittelt.


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